>>36493Philosophie ist wichtig für meine persönlichen Interessen, aber ich würde nicht behaupten, dass ich mich sehr gut auskenne. Ich bin auf Leute getroffen, die Philosophie gerne studiert haben, und da sitzt es noch mehr, wenn es darum geht, Philosophie zu lesen. Für mich sind zwei Dinge interessant: Philosophie und ihre realgeschichtlichen Verstrickungen und Philosophie als Ergründung der "Dinge".
Ich habe vor allem viel Sekundärliteratur gelesen. In Seminaren auch Überblicke bekommen. So weiß ich z.B. ein paar Dinge über Kant, aber habe die Kritik der reinen Vernunft hier ungelesen stehen.
Habe mit französischer Philosophie angefangen. Gelesen habe ich vor allem in Ausschnitten, kleinere Werke/Aufsätze und dergleichen: Deleuze & Guattuari, Baudrillard, Derrida, Wittgenstein, Heidergger, Marx, Simondon, Stiegler, Adorno, Hobbes, Freud, Platon, Foucault, Lyotard, Benjamin, Nietzsche, Bergson. Und bestimmt noch weitere, teilweise ist das ja nicht "reine" Philosophie. Aber sie berühren alle die Philosophie in einer Weise, deshalb stehen die auch alle in der Philosophieabteilung der Bibliothek, die ich am längsten kenne.
Sowas habe ich z.B. auch gelesen
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Ernst-Bloch+Vorlesungen-zur-Philosophie-des-Renaissance/id/A02rm0JN01ZZmDa wird u.a. Jakob Böhme angesprochen, der wichtig für Hegel war. Natürlich sagen die Leute immer, den und den muss man vorher lesen, aber wird immer so sein, dann kann man auch gleich bei den Vorsokratikern anfangen und sich an einem Zeitstrahl abarbeiten.
Für mich ist wichtig wer wann wie welche Ideen und Fragen behandelt hat und so kann ich mir dann auch Dinge klar machen und sehen, wo wer sich auf wenn bezieht.
Das hier fällt mir noch ein, wenn es um das 20 Jahrhundert geht, vor allem wichtig, wenn man das ganze französische Zeugs verstehen will:
https://www.routledge.com/Fifty-Key-Contemporary-Thinkers-From-Structuralism-to-Post-Humanism/Lechte/p/book/9780415326940Die Sache ist wohl auch, dass ich mich der Philosophie auch immer über sozial- und kulturgeschichtliche Zugriffe nähere. Also philosophiegeschichtlich internt als auch extern lese.
Wenn es einen Namen gibt, der dich interessiert, wo du unebdingt lesen willst, dann mach es und besorg dir Sekundärliteratur zu diesem Namen, da bekommst du dann Ideen wie sich die Person auf die Philosophiegeschichte und ihre Zeit bezieht. Von da aus kann man immer weiter lesen und wird so nebenbei mit der Philosophie vertraut. Ansonsten nimm dir einen Überblick und such dir danach einen Namen oder ein Konzept/Gebiet aus. Letztendlich habe ich wohl sehr viel Überblicke und Sekundärliteratur gelesen und weniger Primär, vor allem in Ausschnitten. Aber Die Werke sind teilweise so umfassend, dass es Leute gibt, die sich ein Leben lang damit beschäftigen können.
Auf meiner Liste steht für bis Herbst wenigstens ein großes Werk/Buch und das ist Marx erster Band des Kapitals. Ich werde nicht mit Hegel anfangen, obwohl ich mir mal von einem Gutschein die Phänomenologie besorgt habe. Kant hatte ich mir zuerst überlegt, aber das ist wirklich nicht so einfach. Je weiter man zurückgeht, desto schwieriger wird es teilweise mit der Sprache und Ideen. Da ist Sekundärliteratur wirklich hilfreich.